Über die Region

In der einzigartigen Natur- und Kulturlandschaft des Ahrtals, geprägt vom Wein, Wald und Wasser befindet sich Bad Neuenahr-Ahrweiler, eine Stadt mit zwei Gesichter, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Bad Neuenahr mit seinen Mineral- und Heilwasser- Quellen punktet als traditionsreiches Heilbad durch diverse Kur- und Reha-Kliniken mit Gesundheit und Wohlbefinden, Parkanlagen und Spielbank. Der Stadtteil Ahrweiler, als Rotweinmetropole, besticht durch historischen Charme, Weinbautradition und Brauchtum. Beide Städte bilden somit eine Kombination aus Historie und Moderne.

Dank der verkehrsgünstigen Lage, dem Anschluss an die A61 und die Eisenbahn ist die Stadt gut zu erreichen, die in den Informationsstellen des Ahrtal e.V. viele Anregungen für einen Aufenthalt bereit hält.

Der Blick vom Rotweinwanderweg auf die durch einen Mauerring verbundenen vier Stadttore ist einladend. Die vielen hübschen Fachwerkhäuser, die Winkel und Gassen mit Straßencafés, Weinstuben, Restaurants und Ladengeschäfte laden zum Bummeln und Verweilen ein. Den Mittelpunkt bildet der Marktplatz mit der St. Laurentius Pfarrkirche. Hier findet sich gelebte Geschichte, die mit den Römern begann, was im Museum Römervilla eingehend betrachtet werden kann. Alles Wissenswerte rund um den Wein, dessen Ursprung hier vor Ort, der Arbeit des Winzers hält das  Ahrweinforum beim Winzerverein Ahrweiler bereit.

Die abwechslungsreiche, aber auch durch viele Kriege bestimmte Vergangenheit begegnet dem Besucher auf Schritt und Tritt. Die Reste eines ehemaligen Wallgrabens, begehbarer Torturm oder der Teil eines wiederhergestellten Wehrganges machen Geschichte erleben. Am besten erkundet man die Stadt im Rahmen einer Stadtführung.

„Arwilere“, so der ehemalige Name von Ahrweiler wird erstmalig 893 in einem Güteverzeichnis der Abtei Prüm erwähnt und gehörte bis 1100 zum Argau. Die Grafen von Are bzw. von Are- Hochstaden übten ihre Landeshoheit von 1100 bis 1246 aus, bevor sie anschließend bis 1794 das Erzstift Köln überging. Erzbischof Konrad von Are-Hochstaden bestätigte Ahrweiler 1248 die Stadtrechte, wodurch der Ort wie Bonn, Neuss und Andernach zur Mithauptstadt von Köln wurde. Entsprechend der Stadtrechte, ihre politische und strategische Bedeutung, wurde Ahrweiler mit einer Befestigungsanlage versehen. Stadtmauer, Tore, Türme und ein kleiner Teil des Wallgrabens aus dem 13. Bis 15. Jahrhundert, aber auch die Pfarrkirche St. Laurentius sind Zeugen dieser Zeit.

Der dreißigjährige Krieg ging nicht spurlos an der Stadt vorüber, mehrmals wurde sie belagert, geplündert und gebrandschatzt. Am 01. Mai 1689, im 3. Französischen Raubkrieg, wurde die Stadt bis auf 10 Häuser völlig zerstört. Eines dieser nicht zerstörten Häuser, das „Haus Wolf“ zeugt heute noch von der Pracht, mit der etliche Häuser ausgestattet waren. Von 1794 bis 1814 stand Ahrweiler unter französischer Herrschaft, bevor 1815 die Zugehörigkeit zu Preußen folgte. Die preußische Herrschaft brachte wichtige verkehrstechnische Maßnahmen mit sich, u.a. der Bau der Bahnstrecke und einer, für die damalige Zeit üblichen Kutschen und Fuhrwerke geeignete Straße entlang der Ahr. Der Weinbau wurde u.a. mit Errichtung staatlichen Versuches,- Beratungs- und Bildungsanstalten gefördert.

In den beiden Weltkriegen 1914-1918 und 1933-1945 diente Ahrweiler als Lazarett- Standort und blieb von direkten Kampfhandlungen verschont. In der zweiten Jahreshälfte 1944 flüchteten sich viele Bewohner der Stadt in die Tunnelanlagen am Silberberg, die „Stadt im Berg“. Dank Engagement des Heimatverein Alt-Ahrweiler, kann man sich am Freilichtmuseum Tunnelgedenkstätte ein Bild davon machen, wie die Menschen damals dort lebten. Der 29. Januar 1945 wurde jedoch zum schwarzen Tag für Ahrweiler. Es war stark bewölkt, nur mäßige Sicht und Tieffliegerangriffe eigentlich nicht zu befürchten. Daher waren auch viele der Tunnelbewohner in ihren Häusern, was zahlreiche Menschen das Leben kosten sollte. Alliierte Bomben legten einen Bombenteppich auf den südlichen Teil der Stadt. Nach nur wenigen Minuten lag ein Drittel der Stadt in Schutt und Asche, ein Teil der Ahrhutstraße, die Schützbahn, Ahrtor und Teile des Friedhofes. Zahlreiche Schwerverletze konnten aus den eingestürzten Kellern geborgen werden, aber 78 Personen kamen in den Trümmern ums Leben. Durch die vorausgegangenen Fliegerangriffe an Heilig Abend 1944 und dem zweiten Weihnachtstag fanden insgesamt 155 Menschen den Tod. (s. Tafel am Ahrtor und “Gedenkstätte Bombenopfer“ auf dem Friedhof)

In der Dokumentatiosstätte Regierungsbunker kann man die Spuren des kalten Krieges nachverfolgen.